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Antisemitische Hassplakate in der N?he der Universit?t

Stellungnahme des Pr?sidiums der Humboldt-Universit?t

Am vergangenen Freitag wurden in unmittelbarer N?he der Humboldt-Universit?t zu Berlin antisemitische Hass- und Hetzbotschaften plakatiert. Entgegen anderslautender Behauptungen in einigen Medien und sozialen Netzwerken befanden sich diese Plakate nicht in oder an Geb?uden der Universit?t.

Nach unserem Kenntnisstand waren drei Plakate an den S-Bahn-B?gen am Bahnhof Friedrichstra?e angebracht. Wir gehen davon aus, dass diese Orte bewusst gew?hlt wurden – mit dem Ziel, jüdische Studierende und Mitarbeitende einzuschüchtern und das Ansehen der Humboldt-Universit?t zu besch?digen.

Das Pr?sidium der HU hat die antisemitischen Plakate noch am Freitag in einer Stellungnahme scharf verurteilt und ausdrücklich darum gebeten, das Bildmotiv nicht weiter zu verbreiten.

Die Universit?t hat seither zahlreiche Reaktionen erhalten – gepr?gt von Wut, Emp?rung und Fassungslosigkeit angesichts dieses antisemitischen Terrors. Leider enthalten viele Zuschriften zugleich falsche Darstellungen, pauschale Vorwürfe und hasserfüllte Untert?ne. Besonders bedrückend ist, dass sich unter den Absender*innen auch Politiker*innen und prominente Pers?nlichkeiten befinden. Nur wenige Stimmen erkennen das Engagement der HU im Kampf gegen Antisemitismus an und sprechen uns Mut zu.

Wofür genau werden wir verurteilt?

Antisemitismus ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, das auch Universit?ten betrifft. Statistisch sind Universit?ten zwar weniger betroffen als die Gesamtgesellschaft, rücken aber durch gewaltverherrlichende und israelfeindliche Proteste, Parolen und Sachbesch?digungen gerade in der Hauptstadt in den Fokus – geht es den Aktivist*innen doch um maximale Aufmerksamkeit.

Die Humboldt-Universit?t engagiert sich seit über einem Jahr in besonderem Ma?e gegen Antisemitismus. Wir haben zahlreiche Ma?nahmen auf den Weg gebracht, um jüdischen Mitgliedern der Universit?t ein sicheres Umfeld zu bieten:

  • Ausbau des Lehrangebots zu Antisemitismus, Nahostkonflikt und Rassismus
  • Entwicklung neuer Sicherheitskonzepte
  • Einführung von Schulungen zur Sensibilisierung im Umgang mit Antisemitismus
  • Berufung einer Antisemitismusbeauftragten
  • Aufkl?rung und Dialogformate in Lehrveranstaltungen
  • Austausch mit jüdischen Studierenden und Mitarbeitenden
  • Organisation von Projekten wie Gedenk-Klanginstallationen, Fachvortr?gen und Infost?nden

Antisemitische Vorf?lle – ob Schmierereien oder Sachbesch?digungen – werden konsequent entfernt und zur Anzeige gebracht. Auch im aktuellen Fall wurde umgehend die Polizei verst?ndigt, um strafrechtliche Schritte einzuleiten.

Unsere Haltung ist klar: Als Universit?t ist es unser Auftrag, Wissen zu vermitteln und Forschung zu erm?glichen. Dafür braucht es ein sicheres und freies Umfeld für alle. Wir werden mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln gegen jede Form von Einschüchterung, Hass oder politischer Instrumentalisierung vorgehen – innerhalb und au?erhalb unserer Universit?tsgeb?ude.

Die Humboldt-Universit?t l?sst sich nicht vereinnahmen.

Pr?sidium der Humboldt-Universit?t