Presseportal

Wissenschaftsforschung: Volkswagen Stiftung f?rdert drei HU-Forschungsprojekte mit mehr als drei Millionen Euro

Annette Mehlhorn vom IRI THESys sowie Cornelia Schendzielorz und Sheena F. Bartscherer vom Robert K. Merton-Zentrum für Wissenschaftsforschung erhalten ab 2026 eine Forschungsf?rderung durch die Volkswagen Stiftung

Drei Forscherinnen der Humboldt-Universit?t zu Berlin (HU) erhalten für die kommenden Jahre mehr als drei Millionen Euro von der Volkswagen Stiftung, um ihre Projekte im Bereich Wissenschaftsforschung zu realisieren. Die Anthropologin Dr. Annette Mehlhorn wird am Integrative Research Institute on Transformations of Human-Environment Systems – IRI THESys der HU im Projekt ?Looking Across Worlds for Environmental Justice: Interrogating Scientific Practices of Relating to Indigenous Knowledge“ untersuchen, wie indigenes Wissen in die internationale Wissensproduktion integriert werden kann. Die Soziologin Dr. Cornelia Schendzielorz vom Robert K. Merton-Zentrum für Wissenschaftsforschung der HU erforscht in ihrem Projekt ?Science under Pressure: Engaging with Science and Democracy in Hybrid Sites (SCIPRESS)“ wie die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Politik sich auf die Praxis der Entstehung von wissenschaftlicher Erkenntnis auswirkt. Ihre Kollegin am Robert K. Merton-Zentrum für Wissenschaftsforschung, die Soziologin Dr. Sheena F. Bartscherer, wird im Projekt ?Reforming Science: Investigating the Reflexivity & Reflexivity of (Non)Academic Actors Advocating of Science Reforms“ Open-Science-Communities, ihre Argumentationsstrategien und Wertesysteme im Hinblick auf Wissenschaftsreformen untersuchen.

Die drei Forschungsprojekte

Looking Across Worlds for Environmental Justice: Interrogating Scientific Practices of Relating to Indigenous Knowledge

Indigenes Wissen und andere historisch marginalisierte Wissensformen werden vermehrt als unentbehrlich angesehen, um die aktuelle Umwelt- und Klimakrise zu verstehen. Dennoch besteht ein Mangel an detaillierten, empirischen Erkenntnissen über die Integration indigenen Wissens in Forschungsprojekte und die damit verbundenen akademischen Praktiken. Das Projekt m?chte diese Lücke schlie?en, indem es die oft getrennten Anliegen und kritischen Ans?tze der post-/de-/antikolonialen Kritik einerseits und die empirischen Wissenschaftsstudien andererseits miteinander kombiniert. Dabei soll unter anderem untersucht werden, warum Forscher*innen bestimmte F?lle, Konzepte und Konzeptualisierungen ausw?hlen, welches Wissen verst?rkt wird, wie (als solches etikettiertes) indigenes Wissen in der globalen Wissenschaft (trans)formiert wird und warum einige Konzepte für die Politik relevant werden und andere nicht. Zwei Fallstudien in Ecuador bilden den Ausgangspunkt, um die internationale Wissensproduktion über indigenes Umweltwissen zu untersuchen.

三亿体育·(中国)官方网站

Dr. Annette Mehlhorn?

Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung (Halle)
annettemehlhorn@gmail.com

?

Science under Pressure: Engaging with Science and Democracy in Hybrid Sites (SCIPRESS)

Wissenschaft und Politik sind zunehmend miteinander verflochten. Das Projekt geht von zwei Ausdrucksformen dieser Entwicklung aus: Den zunehmenden politischen Erwartungen an die Wissenschaft und der Entstehung hybrider Einrichtungen an der Schnittstelle von Wissenschaft und Politik. Vor diesem Hintergrund befasst sich das Projekt mit der Frage, wie die potenziell konfligierenden Anforderungen, denen Wissenschaftler*innen bei der Zusammenarbeit mit politischen Akteur*innen begegnen, auf die epistemische Praxis zurückwirken. Es untersucht, wie epistemische Praktiken von Wissenschaftler*innen mit anderen epistemischen Praktiken sowie Repr?sentationsformen an hybriden Standorten interagieren und wie demokratische Organisationsführung mit epistemischen Praktiken zusammenwirken. Durch die empirische Arbeit werden Konvergenzen und Divergenzen von demokratischen und epistemischen Praktiken in hybriden Organisationen untersucht, um zur Beantwortung umfassender theoretischer Fragen zur Interaktion zwischen Demokratie und Wissenschaft beizutragen.

三亿体育·(中国)官方网站

Dr. Cornelia Schendzielorz?
Robert K. Merton Zentrum für Wissenschaftsforschung der Humboldt-Universit?t zu Berlin
cornelia.schendzielorz@hu-berlin.de?

?

Reforming Science: Investigating the Reflexivity & Reflexivity of (Non)Academic Actors Advocating of Science Reforms

Seit kurzem gibt es Communities, die sich – unter dem Label ?Open Science“ – für Wissenschaftsreformen einsetzen. Obwohl sie merkbar Einfluss auf Wissenschaft und Politik ausüben, ist wenig über sie bekannt. Mit Hilfe eines Multimethodenansatzes werden daher drei Fragen untersucht: Was sind die argumentativen Strategien und Rechtfertigungen von Befürworter*innen und Kritiker*innen im Diskurs über Wissenschaftsreformen? Was sind die sozialen und intellektuellen Strukturen dieser mit Wissenschaftsreformen verbundenen Communities und inwiefern entspricht ihre Wissensproduktion der von Forschungsgebieten oder wissenschaftlichen sozialen Bewegungen? Wie unterscheiden sich aktuelle Wissenschaftsreformen von früheren grundlegenden Wissenschaftsreformen? Die Untersuchung dieser Communities basiert auf Theorien über wissenschaftliche soziale Bewegungen und über Forschungsgebiete. Ziel ist es, die Argumentationsstrategien und zugrunde liegenden Wertesysteme zu erfassen.

Weitere 三亿体育·(中国)官方网站

Die Volkswagen Stiftung

Die Volkswagen Stiftung ist nach eigenen Angaben Deutschlands gr??te private, gemeinnützige Wissenschaftsf?rderin. Die Stiftung f?rdert Projekte der Natur-, Lebens- und Ingenieurwissenschaften ebenso wie Geistes- und Gesellschaftswissenschaften in vier Profilbereichen. Im Profilbereich ?Wissen über Wissen“ ist es das Ziel, Forschung über Wissenschaft zu f?rdern und Impulse zur strukturellen Verbesserung von Forschung und Lehre zu geben.

三亿体育·(中国)官方网站

Dr. Sheena Fee Bartscherer

Robert K. Merton Zentrum für Wissenschaftsforschung der Humboldt-Universit?t zu Berlin
sheena.fee.bartscherer@hu-berlin.de???

?